Mannheim, 04.09.2021
Das Produktdatenmanagement, kurz PDM genannt, kommt bei der Verwaltung und Orchestrierung aller Daten zum Einsatz, die bei der Entwicklung von Produkten entstehen. Natürlich findet ein PDM auch bei bereits bestehenden Produkten Anwendung, wenn zum Beispiel enthaltene Daten aktualisiert oder neue hinzugefügt werden müssen. Was das Produktdatenmanagement ausmacht und welche Differenzierung zum Product Lifecycle Management (PLM) bestehen, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Per Definition lässt sich ein PDM wie beschrieben als universelles Datenhaltungs- und Kommunikationsinstrument für die Speicherung und Verwaltung von Daten, die am Produktentstehungsprozess beteiligt sind, bezeichnen. Produktdatenmanagementsysteme stellen dabei einen Baustein in der Gesamtarchitektur eines Unternehmens dar und sollten im Idealfall mit Parallelsystemen kommunizieren beziehungsweise bestmöglich integriert werden.
Im Zuge der Entwicklung eines Produkts oder bei der Aktualisierung bereits bestehender Produkte ist ein Produktdatenmanagement zentraler Dreh- und Angelpunkt für alle damit im Zusammenhang entstehenden Informationen. Dabei nimmt das PDM insbesondere folgende Aufgaben wahr:
Während sich das Produktdatenmanagement vorrangig um die Prozessschritte der Produkt Konzeption, Spezifikation sowie Konstruktion und Realisierung befasst, ist das Product Lifecycle Management deutlich umfangreicher und nimmt darüber hinaus noch weitere Prozessbestandteile in den Funktionsumfang auf. So kann das PLM beispielsweise auch Informationen zur Fertigung, Wartung oder gar Entsorgung eines Produktes enthalten, was das PDM in der Regel nicht enthält.
Obwohl das Product Lifecycle Management System für gewöhnlich deutlich umfangreicher ist als ein klassisches PDM System, befinden sich hierzulande nach wie vor sehr viele Produktdatenmanagement-Systeme im Einsatz. Das ist vor allem historisch bedingt und liegt an der Tatsache, dass ein Produktdatenmanagement ursprünglich günstiger in der Implementierung und Lizenzierung gewesen ist.
Inzwischen ist dieser Kostenvorteil jedoch verschwunden, da es neben sehr umfangreichen und entsprechend hochpreisigen PLM-Systemen auch zahlreiche gibt, die durch einen abgesenkten Softwareumfang moderate Preise aufrufen.
Durch den moderaten Funktionsumfang besitzt ein Produktdatenmanagement-System die unbedingt notwendigen Funktionen für die Datenverwaltung von Produkten. Das kann insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vollkommen ausreichend sein.
Jedoch kann es insbesondere für Unternehmen mit komplexen Produkten beziehungsweise zahlreichen Produktvariationen und -kombinationen sehr ratsam sein, ein PDM-System auf ein vollwertiges Product Lifecycle Management System zu migrieren. Langfristig ergeben sich hierdurch Synergien für alle am Produktentstehungsprozess beteiligten Bereiche. Zusätzlich stellt ein modernes PLM-System die Weichen für ein dynamisches Unternehmenswachstum durch Ausbreitung der Produktpalette.
Losgelöst davon, ob Sie in Ihrem Unternehmen ein PDM oder PLM-System verwenden, ist die Integration des datenhaltenden Systems in ihr ERP selbstverständlich sinnvoll. Nur bei voll in die Systemlandschaft integrierten Systemen lassen sich unternehmerisch sinnvolle Entscheidungen in Echtzeit treffen. Das ERP-System verfügt in der Regel nicht über die ausreichende Prozesstiefe beim Produktentstehungsprozess, sodass die Integration Ihres Produktdatenmanagements hilfreich bei Auswertungen sowie Entscheidungen sein kann.