Mannheim, 21.01.2022

Product Lifecycle Management (PLM): Das steckt hinter dem systematischen Ansatz

Product Lifecycle Management, kurz PLM, ist ein ganzheitliches Konzept, das sämtliche Prozesse rund um den Produktlebenszyklus miteinander verzahnt. Über ein PLM System können die bei der Produktentwicklung anfallenden Informationen an einer zentralen Stelle gebündelt und zugänglich gemacht werden. Auf diese Weise trägt eine PLM Lösung dazu bei, die Herausforderungen der digitalen Transformation zu meistern. Was PLM ausmacht, lesen Sie im folgenden Beitrag.

Was ist ein Produktlebenszyklus?

Der Produktlebenszyklus beschreibt den gesamten Prozess, den ein Produkt durchläuft – von der Markteinführung bis zum Marktaustritt. Jedes Produkt, das neu auf den Markt gebracht wird, absolviert diesen Zyklus – abhängig von den Marktbedingungen – in einer individuellen Geschwindigkeit.

Die 5 Phasen des Produktlebenszyklus

  1. Markteinführung: Die erste Phase des Produktlebenszyklus beginnt mit dem Markteintritt. Über Werbung und PR soll der Bekanntheitsgrad des Produkts möglichst schnell gesteigert werden. Mit steigendem Umsatz nähert sich das Produkt dem Break-Even-Point, ab dem es erstmals Gewinn erwirtschaftet.
  2. Wachstum: Der Break-Even-Point markiert den Übergang zur zweiten Phase. Bekanntheit und Nachfrage des Produkts wachsen kontinuierlich, ebenso der Gewinn.
  3. Reife: Sobald sich das Produkt am Markt etabliert und der Zielgruppe hinreichend bekannt ist, beginnt die Reifephase. Der Gewinn erreicht nun seinen Höhepunkt und fällt in der Folge wieder ab. Über zusätzliche Werbemaßnahmen oder Produktmodifikationen kann die gewinnträchtige Reifephase verlängert werden.
  4. Sättigung: Durch zunehmende Konkurrenz oder geänderte Kundenwünsche wird die Sättigungsphase eingeläutet, die von einer sinkenden Nachfrage und einem Umsatzrückgang geprägt ist.
  5. Degeneration: In der Rückgang- oder Degenerationsphase können schließlich keine Gewinne mehr erwirtschaftet werden. Um Verluste zu vermeiden, wird das Produkt nun vom Markt genommen.

Für das Marketing ist diese Einteilung sinnvoll, da das Produkt in jeder Phase mit speziellen Maßnahmen unterstützt werden kann, um einen optimalen Umsatz zu generieren.

Was ist PLM?

Für die Verwaltung der Unmengen an Daten und die reibungslose Steuerung der Prozesse, die während eines Produktlebenszyklus anfallen, ist ein besonderer Managementansatz erforderlich: das Product Lifecycle Managment, meist abgekürzt mit PLM. Die eng miteinander verzahnten Phasen des Produktlebenszyklus sind Kern des Product Lifecycle Managements. Der Fokus des PLM allerdings liegt nicht nur auf den Produkten selbst, sondern vor allem auf den Geschäftsprozessen, die etwa für Produktplanung und -entwicklung, Marketing, Vertrieb, Service und Wartung sowie Recycling erforderlich sind. Um diese Prozesse zusammenzubringen, bedarf es nicht einfach nur einer Software, sondern eines ganzheitlichen Ansatzes.

Was ist eine PLM Plattform?

Am Produktlebenszyklus selbst sowie an dessen voraus- und nachgehenden Aspekten sind unzählige Informationen, Menschen, Prozesse und Software Tools beteiligt. Eine PLM Plattform bzw. ein PLM System stellt die notwendige digitale Infrastruktur zur Verfügung, um diese zusammenzubringen und damit ein Produkt möglichst effizient zu realisieren.

Warum ist ein PLM System so wichtig?

Für eine erfolgreiche Produktentwicklung müssen Teams unterschiedlicher Fachbereiche zusammenarbeiten – und das standortübergreifend. Dabei kommen auch verschiedene Softwaretypen zum Einsatz (von CAD- über CRM- bis hin zu ERP-Systemen). Ein PLM System bündelt die Informationen aller Bereiche der Produktentwicklung. In der Folge können sämtliche Teammitglieder orts- und zeitunabhängig auf alle für sie jeweils relevanten Daten zugreifen und diese in Echtzeit bearbeiten und aktualisieren. Mit der Einführung einer PLM Plattform schaffen Sie ein digitales Ökosystem, das Datenkonsistenz sicherstellt und damit eine schnellere, kostengünstigere und effizientere Entwicklung individueller Produkte ermöglicht.

Welche Funktionen beinhaltet ein PLM System?

Die am Markt erhältlichen PLM Systeme können sich hinsichtlich ihres Umfangs erheblich unterscheiden. Die Funktionalität eines PLM Systems erstreckt sich unter anderem auf Software zum:

  • Projektmanagement
  • Produktdatenmanagement
  • Dokumentenmanagement
  • Konfigurationsmanagement
  • Prozessmanagement
  • CAD Datenmanagement
  • Supply Chain Management
  • Anforderungsmanagement
  • Variantenmanagement

Kernbestandteil eines PLM Systems ist zudem die Systemintegration, die den Datenaustausch über verschiedene IT-Lösungen hinweg sicherstellt. Schnittstellen zwischen PLM Plattform und den genutzten Softwarelösungen sorgen dafür, dass die Daten automatisch synchronisiert werden.

Was muss man bei der Auswahl des PLM Systems beachten?

Die eingesetzte Lösung sollte bestmöglich zu den Unternehmensstrukturen und -zielen passen. Folgende Überlegungen können Ihnen dabei helfen, das richtige PLM System auszuwählen:

  • Ist die PLM Lösung skalierbar, sodass neue Unternehmensstandorte oder weitere Anwender schnell eingebunden werden können?
  • Ist es möglich, die PLM Plattform nachträglich um weitere Bausteine zu erweitern?
  • Kann die Software des PLM Systems flexibel angepasst werden oder sind hierfür aufwendige Programmierungen erforderlich? 
  • Bleibt die Lösung auch dann updatefähig, wenn branchen- oder unternehmensspezifische Anpassungen vorgenommen worden sind?
  • Ist die Anwenderoberfläche intuitiv bedienbar?
  • Zeichnet sich das PLM System durch eine hohe Ausfallsicherheit aus?
  • Wird ein qualitativ hochwertiger technischer Support seitens des Anbieters sichergestellt?

Die Entscheidung für ein PLM System hat Einfluss auf sämtliche Geschäftsprozesse und sollte daher nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Letztlich stellt Ihre Wahl die Weichen für die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.