Heidelberg, 13.09.2022

Use Case

Entwicklung von Halbleiter-Testsystemen, die skalierbar und vom Anwender einfach zu parametrisieren sind. Die Leiterplatten der Testgeräte, die die funktionalen, strukturellen und Stress-Tests steuern, werden auf unterschiedlichen Kontinenten mit Elektronik-CAD-Tools unterschiedlicher Hersteller entwickelt. Die Produktdaten aller Engineering-Domänen werden zentral in einem in der Cloud gehosteten PLM-System verwaltet.

Ausgangssituation

Steht ein PDM-Systemwechsel an oder wird angestrebt, Engineering-Daten und Stücklisten künftig zentral im mechatronischen Verbund zu verwalten, dann sind intelligente CAD-PLM-Direktintegrationen die Alternative mit dem höchsten Mehrwert. Die ECAD-Konnektoren sind speziell auf die Belange im PCB-Design ausgelegte Lösungen und unterstützen die in der Branche etablierten Anforderungen an Datenmanagement und Arbeitsabläufe. Vielfach entlasten sie die Konstrukteure zusätzlich von zeitintensiven Routinearbeiten.

Beispiel-Applikation mit komplexem Datenmodell

Unsere Smartphones, Computer und erst recht unsere Autos sind voller Elektronik, die die vielfältigen Funktionen steuern. Mit hoher Rechenleistung verarbeiten dafür HDI-Leiterplatten (High Density Interconnect) sehr große Datenmengen beinahe in Echtzeit. Vor ihrem Einbau werden diese Leiterplatten mehreren Qualitätstest unterzogen. Prüfsysteme führen diese funktionalen, strukturellen und Stress-Tests voll automatisiert durch.

Die unendlich vielfältigen Abmessungen, Strukturen und Funktionen der Prüflinge erfordern variable Systeme. Sie sind daher modular aufgebaut, zudem das Basis-Systems einen längeren Lebenszyklus hat als der Testadapter. Ihr Lebenszyklus ist sehr kurz, was am kontinuierlich wachsenden Funktionsumfang der neuen Produkte liegt. Der erfordert immer mehr Rechenleistung, und diesem Trend müssen speziell die Testköpfe im Prüfsystem folgen.

Über die Jahre erwächst daraus ein komplexes PLM-Datenmodell, das die Entwicklung der Systeme trotz ihrer Vielfalt transparent verwaltet.

PLM-Direktintegration verarbeiten native ECAD-Daten

Intelligente Direktintegrationen für elektronische Design-Tools in PLM verarbeiten native ECAD-Daten, und das bringt viele Vorteile mit sich. Solche Konnektoren übergeben nicht nur fertige Designs und Stücklisten, sie unterstützen die Konstrukteure aktiv beim Datenmanagement in PLM, steuern Workflows und übernehmen zeitintensive Routinearbeiten automatisiert. Dank Plugin in der Navigation des ECAD-Tools erledigen die Anwender die meisten PLM-Aktionen aus ihrer gewohnten Entwicklungsumgebung heraus. Zum Beispiel:

Automatismen erleichtern das Management der PCB-Daten im PLM

Ganz gleich wie komplex ein Datenmodell ist, der Konnektor handhabt diese Strukturen sicher. Zunächst legt er dieses Datenmodell beim initialen Upload eines Projekts auf Basis der konfigurierten Vorlage automatisch im PLM an, um diese Daten sowie die folgenden Versionen mit ihren Varianten am vorgesehenen Ort abzulegen.

Vor der Datenübergabe an das PLM-System überprüft die Integration die Konsistenz der verwendeten Artikel zwischen Projekt und PLM. Sehr übersichtlich zeigt die Integration jede Änderung sowie Design-Elemente ohne hinterlegtes Kaufteil an. Die Basis hierfür ist das automatische Synchronisieren der Bauteil-Bibliotheken zwischen CAD- und PLM-System. Ob die Ablage der neuen Design-Version trotz evtl. nicht angelegter oder ungültiger Bauteile in PLM erfolgen soll oder nicht, entscheiden die Anwender. Für die frühzeitige Bestellung von Langläufern ist dies allerdings zweckmäßig. Diverse Filter vereinfachen die Datenbearbeitung.

Verglichen mit einer manuellen Datenablage im PLM-System, erledigen intelligente Direktintegrationen den PLM-Upload in etwa einem Viertel der Zeit, zumal die Dateien automatisch benannt und versioniert werden.

Workflows steuern relevante Informationen in den Kontext ein

Definierte Funktionen lösen Konnektor-Aktionen aus. Der Check-In beispielsweise triggert das Erzeugen definierter Fertigungsdaten sowie der EBOM mit definierter Struktur. Zusätzlich können sie Nachfolgeprozesse, wie eine Freigabe auslösen. Getriggert wird sie durch die voraussichtlich letzte Design-Version. Solche Automatismen verschaffen den Konstrukteuren zusätzlich wertvolle Zeit, zumal sie die benötigten Informationen in den Workflow einsteuert.

PLM On-Premise oder einfach als Services in der Cloud buchen

Arbeiten Entwicklerteams über große Distanzen zusammen, kann eine Cloud-basierte PLM-Lösung sinnvoll sein. Für den Konnektor bedeutet das, alle PLM-Aktionen nicht nur performant zu managen, sondern vor allem auch cybersicher. Er muss sehr schnell einen anspruchsvollen Authentifizierungsprozess abarbeiten. Im Fall einer Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) gleicht er das Passwort-geschützte Login mit dem jeweils individuell generierten Pass Code ab. Ein sehr aufwendiger Prozess, der sich jedoch performant umsetzen lässt.

Mehrwerte der ECAD-PLM-Direktintegration

Als die größten Vorteile ihrer ECAD-PLM-Direktintegration nennen Anwender unter anderem:

  • Die Funktionen der Direktintegration sind in die Autoren-Tools eingebettet, so dass sich alle Aktionen in PLM aus der gewohnten Konstruktionsumgebung heraus ausführen lassen.
  • Beim Abspeichern von ECAD-Dokumenten erfolgt automatisch eine Plausibilitätsprüfung, die Inkonsistenzen wie Bauteile ohne hinterlegte Kaufteile angezeigt.
  • Die Datenablage im PLM-System bedarf nur eines Bruchteils der Zeit für eine manuelle Datenablage. Sie kann automatisierte Prozesse auslösen, die den Konstrukteuren viel Zeit sparen.
  • Die Schnittstelle generiert die PLM-Stückliste und liefert dabei einen automatischen Stücklisten-Vergleich mit der Vorgängerversion.
  • Die Stücklisteübergabe an andere Fachbereiche wie Produktion und Beschaffung erfolgt digital, eliminiert damit Fehlerquellen und spart viel Zeit.