Mannheim, 30.11.2021

Product Lifecycle Management (PLM) verbindet Daten einer gewerblichen Reinigungsanlage mit Building Information Model (BIM)

Das Wichtigste in Kürze

  • Intelligente Schnittstelle verbindet Gebäude-Modell mit Anlagendaten
  • Anlagenplanung auf Basis digitaler Pläne der Technischen Gebäude-Ausstattung (TGA)
  • Transparentes Lebenszyklus Management von Versorgungstechnik und Anlagen

Gewerbliches Geschirrspülen oder professionelle Textilreinigung sind ein sehr anspruchsvolles Geschäft. Denn für Großküchen, beispielsweise in Hotellerie und Gastronomie, sowie für Wäschereien in Krankenhäusern, in der Pharma- oder Kosmetikindustrie gelten strikte Gesundheits- und Hygienerichtlinien bis hin zu Sicherheitsmaßnahmen wie einer sanitären Schranke. Diese Vorschriften gilt es zusammen mit den Vorgaben des Kunden für optimale Betriebsabläufe mit den räumlichen Gegebenheiten für die Versorgungstechnik in Einklang zu bringen.

Daher sind neben dem Grundriss der auszustattenden Räume die Pläne für die energetische und stoffliche Versorgung sowie für die Entsorgung wesentliche Informationen. Will der Maschinenlieferant seine Geräte vernetzen, interessiert ihn auch die IT-Infrastruktur. Wie so oft, erschweren auch hier die unterschiedlichen Planungssysteme mit inkompatiblen Datenformaten den Gewerke-übergreifenden Datenaustausch zwischen Gebäudetechnik und Maschinenbau.

Diese Herausforderungen lösen intelligente Integrationen von Building Information Management Systemen wie Autodesk Revit in Systeme für das Produkt Lebenszyklus Management der professionellen Reinigungsanlagen. Der bi-direktionale Austausch von Engineering-Daten beschleunigt den Planungsprozess bei höherer Planungsqualität. Und das wiederum reduziert die Projektkosten.

Große Synergie-Effekte dank gemeinsamer Datenbasis

Für die Gebäudeplanung nutzen Architekten, Ingenieure, Planungsbüros und Bauunternehmen ein Building Information Management System. Gemeinsam erstellen sie damit eine virtuelle 3D-Baustelle, indem sie für ihre Aufgabe auch die jeweils für sie relevanten Informationen benachbarter Gewerke nutzen. So entstehen unter anderem die Pläne für die Strom-, Wärme- und Wasserversorgung, für Abwasser und Abluft sowie die IT-Infrastruktur zur Gebäude-Automatisierung. Die Besonderheit von BIM-Lösungen liegt darin, dass sie das multidisziplinäre Gebäude-Layout in einer einzigen Datei zusammenfassen. Sie organisieren die Gewerke in separaten Layern, die Stromlaufpläne, Rohrleitungs- und Fließschemata, sowie sämtliche Eigenschaften und Funktionen des Bauvorhabens beschreiben.

Für die Planung ihrer Anlage zur Geschirr- oder Textilreinigung erhalten die Reinigungstechniker von ihren Kunden die Gebäudepläne häufig als BIM-Datei. Doch ohne entsprechende Lizenz, haben die Planungspartner keine Möglichkeit, die Gewerke-Informationen zu nutzen.

Hier hilft ihnen die intelligente BIM-PLM-Schnittstelle. Bevor sie die Gebäudedaten im PLM-System ablegt, teilt sie das BIM-Schichtmodell in die einzelnen Gewerke-Layer auf und konvertiert sie separat in ein Neutralformat wie DWG oder PDF. Nun können die Konstrukteure die Gebäudedaten einfach nutzen, um ihre Maschinen und Anlagen und deren Anschlüsse zu konzipieren. Mit gutem Beispiel geht hierbei unser Kunde Meiko voran. Für deren Raumplanung wird das Autodesk BIM-System Revit benutzt, für das es noch keine Schnittstelle zu Siemens Teamcenter gab. Ohne kontrollierte Datenverwaltung gestaltete sich das Finden von Daten, Abstimmungs­prozessen sowie die Versionskontrolle schwierig. Durch die XPLM Revit Teamcenter Integration werden die Revit-Daten der Meiko Kunden, sowie die internen AutoCAD-Daten an Teamcenter übergeben und mit den NX-Daten verlinkt. Somit profitiert Meiko von einem Datenmodel, das die Zusammenhänge zwischen allen Projektdaten über den gesamten Lebenszyklus transparent aufzeigt.

Transparenter Lebenszyklus von Gebäudetechnik und Reinigungsanlage

Startet der Lieferant der Reinigungsanlage ein neues Projekt, so legt er es aus seiner gewohnten Systemumgebung heraus im PLM-System an. Die Direktintegration erzeugt dabei mittels der hinterlegten Templates automatisch das genau auf seine Belange zugeschnittene Datenmodell. Sämtliche Projektinformationen, sowohl die seitens seiner Kunden und Geschäftspartner überlassenen Daten als auch die eigenen Planungsdaten, speichert die Schnittstelle kontrolliert in diesen Strukturen. Gleichzeitig triggert diese Datenablage das automatische Erzeugen einer oder mehrerer Stücklisten. Entsprechend der hinterlegten Vorlagen kann dies zum Beispiel eine Kombination aus Gesamtstückliste mit Gewerke-bezogenen Stücklisten sein.

Dank der Versionskontrolle durch die Schnittstelle bleiben die Entwicklungshistorie sowie die Zusammenhänge zwischen den Gebäude- und Anlagendaten über den gesamten Lebenszyklus nachvollziehbar. Bis zur As-Built-Version ist klar, welche Versionen der Pläne und Stücklisten von Gebäude und Reinigungsanlage jeweils zusammengehören, wer sie wann erstellt hat und wer die Freigaben verantwortet. Die As-Built-Version erleichtert spätere Service-Einsätze, Umbauten und Erweiterungen, indem sie die Ist-Situation spiegelt.

Die Anlagen für gewerbliches Reinigen von Geschirr und Textilien sind hier nur Beispiele. Die BIM-PLM-Integration erleichtert das Engineering aller Anlagen, etwa Förderanlagen für Aufzüge, Produktions- oder Abfüllprozesse, Labortechnik oder andere nutzungsspezifische Anlagen.